
Rainer Kleinschmidt. Werkschau.
Die Ausstellung "Rainer Kleinschmidt. Werkschau" eröffnet uns die Möglichkeit, einen umfassenden Rückblick auf das eindrucksvolle Schaffen des 1938 geborenen Künstlers zu werfen. Kleinschmidt studiert Malerei an der Kunsthochschule in Kassel. Er beginnt 1967 als Kunstlehrer in Kassel, und arbeitet danach an Schulen in Rheinhausen und seiner Heimatstadt Gelsenkirchen. Diese Tätigkeit führt er bis 1981 aus, ehe er als Dozent an die Universität Dortmund berufen wird. Dort lehrt er bis 2003, übernimmt jedoch bis 2017 weiterhin Lehraufträge. Parallel dazu ist er immer als freischaffender Künstler aktiv.
Die Ausstellung spannt sich von den Vorarbeiten für Plakate, die er für die Spielzeiten 1989/90 und 1994/95 im Auftrag des Musiktheaters Gelsenkirchen schafft - dazu gehören die Aquarelle zu Wagners Tannhäuser - bis zu den meist großformatigen Großstadtszenen und Landschaften. Letztere resultieren vor allem aus den Arbeitsaufenthalten in Bordeaux (1987), Paris (1990) und vor allem New York (1988, 1991, 1993). Figurative Elemente sind das verbindende Element zwischen diesen Polen.
Rainer Kleinschmidt eignet sich den vor allem unwirtlichen urbanen Lebensraum subjektiv an und entwickelt ihn aus seiner Erinnerung malerisch weiter. Die dabei verwendete künstlerische Sprache sowie deren Chiffren und Modi sind aber so universell, dass wir als Betrachter ebenso unsere eigenen Erfahrungen in diese Räume einschreiben können. Darin liegt die Originalität des Werkes.
Die Ausstellung ist eine beeindruckende Hommage an einen Künstler, der mit wachen Augen und einem tiefen Verständnis für seine Umgebung die Kunst des Sehens und Wahrnehmens perfektioniert hat. In der Betrachtung nimmt er uns mit auf seine visuellen Reisen.
Dr. Friederike Haufe
(Auszug aus der am 29.06.2024 gehaltenen Eröffnungsrede zur Ausstellung)