No Sax No Clar - Jazzkonzert im Kunstraum

Im Kunstraum Norten im Ruhrgebiet fand ein bemerkenswertes Jazzkonzert statt, das einen Höhepunkt kultureller Vielfalt und musikalischer Exzellenz darstellte. Das Ruhrgebiet, einst ein Zentrum der Industrie, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem bedeutenden kulturellen Zentrum Deutschlands entwickelt. Diese Transformation wurde durch eine Vielzahl von Initiativen vor Ort sowie durch die Unterstützung von Organisationen wie dem Verein zur Förderung von Jazz und Kunst e.V. vorangetrieben.

Der Verein organisiert seit mehr als einem Jahrzehnt die internationale Konzertreihe FineArtJazz, die anspruchsvolle Jazzkonzerte in der Region präsentiert. In Zusammenarbeit mit der Eventagentur PublicJazz wurden dabei immer wieder neue Veranstaltungsorte entdeckt. Eine der jüngsten Entdeckungen ist der Kunstraum Norten in Gelsenkirchen-Scholven, ein ehemaliges Gebäude des ersten Coop-Ladens im Ruhrgebiet, das von der Norton Stiftung erworben und zu einem Ort für kommunikative und soziokulturelle Aktivitäten umgestaltet wurde.

Das Konzert wurde vom französischen Duo No Sax No Clar mit Julien Stella (Klarinette, Bassklarinette) und Bastien Weeger (Saxophon, Klarinette) geleitet. Die Performance des Duos wurde von einer Kunstausstellung von Ewerdt Hilgemann und Weggefährten begleitet, was eine faszinierende Verbindung zwischen visueller und auditiver Kunst schuf.

Die Musik des Duos entführte das Publikum auf eine geheimnisvolle und außergewöhnliche Klangreise, die sie durch verschiedene Kulturen und Regionen führte, darunter Irland, den Balkan und den Orient. Die überwiegend aus Eigenkompositionen bestehenden Stücke zeichneten sich durch eine packende Verbindung von Rhythmus und Melodie aus. Die Musiker schufen eine Atmosphäre, die einerseits energiegeladen und andererseits kontemplativ war, wobei sie einen minimalistischen Groove mit kreativer Improvisation kombinierten.

Besonders beeindruckend war die Performance von Julien Stella, der barfuß spielte und durch seine expressiven Gesten eine Verbindung zwischen Musik und Kosmos herzustellen schien. Bastien Weeger beeindruckte das Publikum mit seiner Zirkularatmungstechnik und seiner Fähigkeit, die Klarinette mit einer faszinierenden Leichtigkeit zu spielen.

Insgesamt war das Konzert ein eindrucksvolles Erlebnis, das die Bedeutung kultureller Veranstaltungen für das Ruhrgebiet unterstrich. Es verdeutlichte die Wirkung von Musik und Kunst als Instrumente der Verbindung und des Austauschs zwischen verschiedenen Kulturen und Gemeinschaften. Das Ruhrgebiet braucht mehr solcher Veranstaltungen, um das kulturelle Leben in der Region weiter zu bereichern.